DNF in Tschechien

Ein Herbstbrevet wäre doch nochmal schön, oder…. Hatte keine Lust auf dieses „in die große Stadt rein, dann wieder raus, das bekannte Brandenburg sehen, dann wieder in diese ungeliebte Stadt rein, dann wieder raus…“ Also, der Startort Berlin ist sehr gut organisiert, aber ich wollte einen anderen Startort probieren. ARA Dresden liegt in Reichweite, habe dort dann Ende September ein Hotelzimmer angemietet und mich für die Teilnahme angemeldet.

Am Start gibt es Kaffee und Kuchen, ich falle mit meinem Rad wieder aus dem Rahmen, Schutzbleche und Dynamolicht bleiben wohl eine Eigenart von mir ;-). Ab Heidenau geht es direkt über kleine Dörfer und entsprechende Straßen Richtung Tschechien. Ein schöner Gegensatz zum ARA-Startort in Berlin. Wenig Verkehr, wenig Ampeln…

Landschaft, ganz viel Landschaft

Der andere Gegensatz ist zweischneidig, die Landschaft ist eben auch anders, als in Berlin bzw. Brandenburg. Dafür gibt es eben auch deutlich mehr Höhenmeter zu sammeln.

Eine Sache fällt mir ab der Grenze auch auf: die private und öffentliche Infrastruktur ist in einem schlechteren Zustand im Vergleich zu Deutschland. Ähnliche Beobachtungen habe ich ja auch bei den Abstechern nach Polen. Die Autos sind tendenziell kleiner und älter…. Es wird mir wieder sehr deutlich, wie reich wir in Deutschland sind, es aber nicht von allen so wahrgenommen wird….

am jezero Milada, ein ehemaliger Tagebau

Ich rolle in kleinen Gängen die Berge hoch, ich komme halbwegs voran. Aber mein Übergewicht bremst mich spürbar aus. Innerlich fluche ich über den Organisator, der wohl mit voller Absicht die zweistelligen Prozentwerte bei den Anstiegen gesucht und gefunden hat. Andererseits stehen diese geographischen Fakten in aller Deutlichkeit auf der Webseite, Höhenprofile inklusive. Eigentlich sollte ich meinen Lebensstil und mein Essverhalten überdenken….

Obstalleen gibt es in Brandenburg auch, nur die 12% fehlen da 😉

Nach 6 Stunden und 90 Kilometern geben meine Beine nach…. ich mache eine längere Pause, esse ein paar Riegel. Rolle noch einige Kilometer weiter, aber die Motivation ist weg. Die Aussicht auf weitere 1000+ Höhenmeter erleichtert mir ein wenig die Entscheidung, ich breche ab. Plane um, muss aber eh nochmal über das Erzgebirge. Am Ende „fehlen“ mir etwa 70 Kilometer und 300 Höhenmeter im Vergleich zur geplanten Strecke. Bin mir in den Tagen danach nicht sicher, ob ich es mit etwas mehr Geduld/Motivation hätte schaffen können. Mache meinen Frieden mit der Entscheidung, werde es sicher nochmal versuchen. Schon der Landschaft wegen!

Hinterlasse einen Kommentar

Bloggen auf WordPress.com.

Nach oben ↑