DIY-Brevet 2: Rund um Berlin

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kurz nach dem Start

Das mit dem DIY-Brevets war mir noch einen weiteren Versuch wert. Himmelfahrt 2020, die Mädels pennen noch, ich rolle von Altlandsberg Richtung Süden. Brauche wieder ein paar Kilometer und Pinkelpausen, um in einen Rhythmus zu kommen. Ab Erkner rollt es. Durch den Feiertag sind um diese Tageszeit die Straßen noch sehr leer, ab und an sind andere Frühsportler zu sehen. Man grüßt sich und genießt den Sonnentag. Der Plan ist heute eine Umrundung von Berlin, die Route habe ich mir mit Komoot zusammengestellt. Und durch die Gegend ist die Strecke auch relativ „langweilig“ bzw. vorhersehbar, es gibt halt die typische Landschaftseinrichtung vom Berliner Speckgürtel: Dörfer mit Kirche im Kern, manchmal nen Gutshaus,  Einfamilien-Neubauten in den neuen Wohngebieten. Hier und da ein Gewerbepark und viele Pferdehöfe. Dazwischen die Brandenburger Alleen bzw. die Reste davon, alternativ Umgehungsstraßen mit breiten Radwegen. Aber es rollt sehr gut, Potsdam ist dann überraschend schnell erreicht.

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Alexandrowka Potsdam

Die Stadt ist mir schnell zu voll, freue mich die Stadt hinter mir gelassen zu haben. In Falkensee noch einen Schlenker für ne Veloviewer-Kachel, dann weiter nordwärts. Velten, Hennigsdorf…

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alte und neue Maschinen in Hennigsdorf
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Allee in Brandenburg

In Oranienburg gibt es noch nen Döner, selbst die Wartezeit bei der Zubereitung darf man hier nicht im Laden verbringen, sondern wird dafür die Tür geschickt. Corona ist die Zeit, wo die Regeln des Zusammenlebens komplett über den Haufen geworfen werden und sich wöchentlich ändern. Die Stadt ist relativ voll mit Ausflüglern, das Publikum ist gemischt. Die Bollerwagen-Prolls, die Wohnmobil-Rentner, die MAMILs und die Familien, die ihre Räder zu ersten Mal in diesem Jahr aus der Garage gezogen haben. Eine herrliche Mischung…

Unangenehm wird die Mischung (ohne die Wohnmobil-Rentner) erst auf dem Radweg zwischen Wandlitz und Bernau. Der ist extrem voll und die unterschiedlichen Nutzer haben völlig diffuse/kontroverse Pläne, was man mit so einem Radweg alles machen kann. Familienausflug im 11er Pulk mit 9 km/h, die Kinder müssen ja mit. Die Bier-Bollerwagen-Fahrer, die mitten auf dem Radweg nen Picknick starten und sich um die vorhandenen Bierbestände zanken. Die Ehepaare, die einfach anhalten, um auf die Karte zu gucken und sich streiten, wo sie denn eigentlich hin wollen. Liepnitz-See-Bade-Ausflügler, deren Badehandtücher hinten aus dem Korb flattern und vergleichsweise verträumt nebeneinander waren wollen, um besser miteinander zu quatschen. Und natürlich die MAMILs und andere Sportler, die zügig (rücksichtslos?!) voran kommen wollen. Das alles in beide Richtungen, so dass es plötzlich richtige Überholmanöver auf nem Radweg zu beobachten gibt. Hier und da liegen die Nerven blank, es wird sich angebrüllt.

Ab Ortseingang Bernau löst sich diese komische Situation plötzlich auf, ich habe nur noch 20 Kilometer und bin dann 202 Kilometern (9 Stunden netto, 10,5 Stunden brutto) wieder zu Hause.

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noch 15 Kilometer bis zum Ziel

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