DIY-Brevet im April 2023 nach Krzeszyce 

Ende April gibt es endlich ein Zeitfenster im Familienkalender, also ab aufs Rad. Im Komoot-Konto liegen diverse Routen bereit, in dem Falle zieht es mich mal wieder nach Polen, konkret zur Partnerstadt vom Heimatort: Krzeszyce. Im Oderbruch ist der Frühling deutlich sichtbar eingezogen und es gibt wieder den so typischen weiten Himmel und Aussicht nach allen Seiten. Die Windjacke landet schon nach 15 Kilometern in der Tasche. Während der ersten 100 Kilometer versuche ich zügig zu fahren und die Pausenzeiten sehr gering zu halten, habe den kuriosen Anspruch möglichst wenig Differenz zwischen Brutto- und Nettofahrzeit erreichen zu wollen.

Zwei Beobachtungen nach der Überquerung der Oder: das neue Garmin-Dings verfällt in Schockstarre, verweigert die aktive Navigation. Es gibt noch die Linie auf dem Display, ansonsten verweist der Navigationshinweis oben auf die letzte Kreuzung vor dem heimischen Radkeller. Habe da noch keine Erklärung dafür, das Wahoo-Gerät hat sich nicht so verhalten. Da ich aber die ganze Grenzsteintrophy nur mit ner Linie auf dem Display gefahren bin, hält mich das auch nicht weiter auf.

Und Wohnraum ist acht Kilometer hinter der Oder vergleichsweise günstig, für 250.000 Euro gibt es in Berlin aktuell einige Eigentumswohnungen für 90 Quadratmeter. Aber auch der Markt ist ja gerade in Bewegung.

Irgendwo Polen wechsele ich unbewußt zurück in den Touristen-Modus, mache viele Fotos, stehe auf Brücken und schaue in den Landschaft. Dann ist irgendwann der Zielort erreicht, Krzeszyce ist eine eher unscheinbare Ortschaft. Ohne Städtepartnerschaft würde ich durch diesen gesichtslosen Ort einfach durchradeln. So halte ich kurz in einem Mini-Markt und mache mich dann auf den Rückweg.

Es gibt noch einen touristischen Abstecher in die Reste der Festung Küstrin, immer noch ein komischer Ort… die Reste der Altstadt sind erkennbar, die Straßen wurden sogar wieder mit Namensschildern versehen. Aber die Gebäudereste sind nur noch die Ziegel- und Schutthaufen der ehemaligen Häuser, die Eingangstreppen führen aus dem Straßenpflaster nach oben, enden allerdings nach drei Stufen in der Luft und nicht an den Hauseingangstüren. Auf der deutschen Seite von der Oder gibt es übrigens wieder Navigationshinweise vom Garmin…

Bei mir gehen die Vorräte zur Neige, ich habe doch langsam Hunger. Pünktlich in Neuhardenberg gibt es eine Tankstelle, so eine typische Oase fürs Langstreckenradeln. Ich kaue das belegte Brötchen sofort, schmecke den Staub auf der Zunge. Packe ein gefülltes Laugengebäck in die Tasche, das will ich irgendwann unterwegs noch essen.

20 Kilometer nach Neuhardenberg versuche ich das Laugengebäck, die Füllung entpuppt sich als undefinierbare und fleischige Masse. Nach zwei Bissen habe ich einen üblen Geschmack auf der Zunge, nach dem dritten Bissen landet das Ding irgendwo im Wald. Der komische Geschmack bleibt, ganz furchtbar! Zum Glück gibt es in Strausberg noch eine Eisdiele. Die große Portion beseitigt das komische Gefühl im Mund, dafür sorgen das Eis und die sinkende Sonne für eine kühlere Wahrnehmung, die Windjacke kommt wieder zum Einsatz.

noch drei Kilometer bis zum Ziel….

https://www.strava.com/activities/8986086014

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