winterliches Märzbrevet 2023

Ende März, es gibt eine Lücke im Kalender, ich fahre ne 200er Strecke ab, die ich grob von Eva kopiert habe. Die Strecke wurde für den abweichenden Startort und zwei Chausseehäusern unterwegs etwas angepasst.

Es geht kurz nach 08:00 Uhr los, lt. Wettervorhersage soll es ein schöner Tag werden, kein Niederschlag, ein wenig Sonne und Temperaturen um die 6 Grad Celsius. Blöd nur, dass es Nachtfröste gab und es ein wenig geschneit hat. Naja, es rollt trotzdem gut, mir machen erstmal die Reste meiner Erkältung zu schaffen. Der Puls ist spürbar höher, Leistung aufs Pedal ist nicht in gewohnter Weise abrufbar. Nehme das Tempo raus, will das Ding nicht gleich am Start verhauen….

Ein Hagelschauer zieht durch, auf der Landstraße B109 hinter Groß Schönebeck kommt mir in der Ferne ein Traktor mit Anhängern entgegen, mit einigen Autos dahinter… mir kommt die Situation komisch vor, spanne mich innerlich an und beobachte genau, was da jetzt passiert… Der SUV-Fahrer überholt noch relativ problemlos, der Traktor ist jetzt etwa 100 Meter von mir entfernt. Warum die Fahrerin in VW Polo jetzt auch noch überholt, wird mir ein Rätsel bleiben. Ich habe Licht vorn und hinten an, ne neongelbgrüne Jacke an und der Helm hat die gleiche Farbe. Die Polofahrerin verfehlt mich nur um wenige Meter auf meiner Spur, aber nur, weil ich energisch in den Straßengraben abgebogen bin… Da stehe ich nun für ein paar Minuten mit einer komischen Mischung aus Wut, Hilflosigkeit und Schutzlosigkeit. Was kann ich noch machen, um solche Situationen zu verhindern? Ne Dashcam für Räder fällt mir noch ein, ansonsten Graveln…. Die Polofahrerin fährt ohne schlechtes Gewissen weiter…

Fahre dann irgendwann wieder, der Gegenwind aus Nordwest und meine Erkältung (die sich dann ein paar Tage später als Corona herausstellt) halten den Schnitt niedrig, in Lychen verzichte ich auf den 4 Kilometer langen Umweg zu einem Chausseehaus. Steuere Himmelpfort an…

In Fürstenberg (nach etwa 125 Kilometern) hadere ich mit mir selbst, ob ich nicht doch besser in den Zug steige… Am Ende gewinnt der Dickkopf und die Aussicht auf Rückenwind für die kommenden 85 Kilometer. Ab dem Punkt muss ich nach Hause radeln, alle anderen Optionen dauern mindestens genauso lange. Vor Zehdenik verlasse ich die GPS-Route, das Garmin-Gerät gibt irgendwann die Berechnung von möglichen Umleitungen auf. Habe wenig Lust auf Landstraßen, weiche auf Radwege entlang der Wasserstraßen aus, die Ortskenntnis hilft da durchaus. Der Rückenwind hilft moralisch und natürlich auch tatsächlich, die Strecke zu absolvieren. Zudem scheint die Sonne, die versprochenen 6 Grad plus wurden erreicht 😉

Liebenwalde, Wandlitz, in Bernau nochmal Wasser bunkern und dann bin ich auch schon fast zu Hause. Auf den letzten Kilometern wird der Vorderreifen immer weicher. Habe keine Lust auf einen Schlauchwechsel mehr, schiebe den Hintern nach hinten und schummele mich so nach Hause. Pünktlich vor dem Haus ist der Reifen vorne platt…. 216 Kilometer bei STRAVA

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