Manchmal nehme ich auf den sehr regelmässigen Dienstreisen ein Rad mit, hängt stark vom Reiseziel ab. Bei Terminen in Berlin bleiben die Räder zu Hause, aber fremde Gegenden wie der Harz oder die Ostseeküste verführen dann doch. Nehme mir dann eine Stunde oder zwei Zeit für mich, bevor ich wieder auf der Autobahn unterwegs bin. In diesem Fall ging es nach dem Termin in Rostock weiter nach Warnemünde, dort fuhr ich mit dem Rad ein Stück den Strand entlang. Das war extrem abwechslungsreich. Am Anfang breiter Sandstrand, dann Steilküste mit 1 Meter begehbarem Uferstreifen. Erst viele Strandspaziergänger, am Kap Geinitzort war ich lange allein. Die Fahrbahrkeit des Strandes wechselt nahezu mit jeder Kurbelumdrehung. Die Übersetzung spielt eine Nebenrolle, es geht eher um Grip und den Untergrund. Gefroren, getaut, tiefer Ostseesand, gut fahrbar im Spülsaum, schwieriger im steinigen Bereich, ab und an auch unfahrbar mit meinem Gewicht und den MTB mit 2,1 Zoll breiten Reifen. Kann kaum die Landschaft genießen oder die Aussicht aufs Meer.
Zwischendurch ist eine Spur eines Fatbikes zu erkennen, meine Gedanken schweifen ab: wie würde sich ein solches Rad hier fahren?
Direkt am Kap Geinitzort liegt eine Europalette im Sand, die nutze ich als „Tischersatz“, um mir einen Kaffee zu machen und dann doch für die Dauer des Kaffeegenusses die Aussicht zu genießen. Es geht noch ein Stück weiter westwärts, für den Rückweg wähle ich dann doch den Ostseeküsten-Radweg weiter landeinwärts.
Knapp 12 Kilometer, etwas über eine Stunde Fahrzeit. Aber es hat sich absolut gelohnt, das Rad und den ganzen Kram mitzunehmen!
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